Willkommen, Mac Pro 2013 !

Am Montag wurde er vorgestellt, der neue Mac Pro 2013. Nun wissen wir, wie er ausgestattet sein wird: Kein PCI-Steckplatz, kein Festplatteneinschub, kein Firewire, kein eSATA. Stattdessen aber: Rechenpower ohne Ende. Klein, leise, konsequent.

Man könnte nun spontan in den in vielen Foren angestimmten Chor einstimmen und das Fehlen gewohnter und liebgewonner Schnittstellen beklagen. Wir haben uns stattdessen den neuen Mac Pro mal unvoreingenommen angeschaut und versucht, das zugrunde liegende Konzept zu verstehen.

Flash vs. Festplatte

Als erstes bekommt manch einer vielleicht einen Schreck: es gibt keine Möglichkeit mehr, eine Festplatte in den Rechner einzubauen ! Das ist zwar einerseits wirklich überraschend, aber andererseits auch konsequent. Das Zeitalter mechanischer Festplatten geht zu Ende. Wenn man die Vorteile von Flash-Speicher so gekonnt umsetzt wie Apple im neuen Mac Pro und dadurch etwa das 10fache Tempo einer mechanischen Festplatte erreicht, ist der Verzicht auf einen Festplatteneinschub konsequent und richtig. Darüber hinaus sinkt auch die Fehlerwahrscheinlichkeit durch einen Plattencrash. Flash-Speicher gehört die Zukunft, und die Bauformen in 2,5 und 3,5 Zoll beizubehalten, erinnert eher an nostalgisches Spielzeug mit modernem Innenleben.

Auch die modernsten S-ATA Anschlüsse können das von Flash-Speicher vorgegebene Tempo nicht mithalten. Wer in der Übergangszeit doch lieber eine normale, mechanische Platte verwenden möchte, greift zu einer Thunderbolt Platte.

Keine PCI-Steckplätze ?

PCI-Erweiterbarkeit galt bisher immer als ein Merkmal für Profirechner. Aber mal ehrlich: was für Karten hat man da in letzter Zeit so eingebaut ? Mal eine neue Grafikkarte, wenn die alte hinüber oder zu langsam war, mal eine FireWire-Karte, wenn mehr Anschlüsse gebraucht wurden. In seltenen Fällen mal eine eSATA-Karte. Wirklich genutzt haben die PCI-Steckplätze in den letzten Jahren eigentlich nur noch Film- und Musikschaffende für ihre speziellen Erweiterungskarten. Von der Karte ging dann ein dickes Kabel zu einer Breakout-Box oder einer ähnlichen Erweiterung. Platz für viele Stecker, wie in fast allen Fällen benötigt, ist ja auf dem kleinen Slotblech einer PCI-Karte wirklich nicht. Es ging eigentlich nur um die prozessornahe, schnelle Anbindung. Und die heißt heute eben anders, nämlich Thunderbolt. Das Kabel ist klein und handlich. Die Geschwindigkeit ist mehr als ausreichend und das Handling viel unkomplizierter. Die Hersteller haben größtenteils schon selbst reagiert und bieten Ihre Geräte mit Thunderbolt-Interface an.

USB3 und Thunderbolt sind direkt im Haswell Prozessor integriert. Alle anderen Anschlüsse wie eSATA, FireWire oder ähnliches können bei Bedarf einfach und kostengünstig davon abgeleitet und als Adapter realisiert werden. Und da zukünftige PCs mit Haswell-Technologie ebenfalls Thunderbolt unterstützen werden, kann man davon ausgehen, daß sich diese Anschlußtechnologie durchsetzen wird und immer mehr Hochleistungsgeräte damit ausgestattet werden.

So gesehen fehlt dem Mac Pro überhaupt nichts. Er ist ein kleines Stück Zukunft, und in ein, zwei Jahren werden wir den alten Erweiterungsmöglichkeiten genausowenig nachweinen wie vorgestern dem Diskettenlaufwerk und heute dem DVD-Brenner. Auch an das Fehlen von ADB und SCSI haben wir uns längst gewöhnt und denken mittlerweile eher mit Schaudern an die Macken und Unzulänglichkeiten zurück.

Sechs hochmoderne und superschnelle Thunderbolt Anschlüsse, natives USB3, dazu schnelle und leistungsfähige HDMI Anschlüsse – was will man mehr ? Mehr Erweiterungsmöglichkeiten bietet zur Zeit kaum ein anderer Rechner.